Das gemeinsame Pfarrfest 2019
Das gemeinsame Pfarrfest 2019
Auch in diesem Jahr wollten wir mit unseren sechs Kirchorten wieder ein gemeinsames Pfarrfest feiern. Das Motto der Pfarrei „Geborgen in der Gemeinschaft“ sollte schließlich keine Floskel sein, sondern auch eine Standortbestimmung.
Der PGR hatte bereits im letzten Jahr entschieden, dass 2019 das Pfarrfest in Hilkerode stattfinden sollte, da es auch das Jahr der 50-jährigen Kirchweihe der St.- Johannes - Kirche (07.12.2019) ist. Aus diesem Grund hatte es im Sommer 2018 eine Anfrage an Bischof Heiner gegeben, ob er teilnehmen könnte. Wegen anderer Verpflichtungen des Bischofs sagte schließlich Weihbischof Dr. Schwerdtfeger sein Kommen zu.
Es sollte das erste Pfarrfest nach dem Beginn des ÜPE sein. Erstmals mit Pfr. Matthias Kaminski. Das lokale Leitungsteam St. Johannes hatte sich im Vorfeld umfängliche Gedanken zur Planung gemacht: Wo sperren wir die Straßenzüge? Wo gibt es Parkplätze? Was ist mit behördlichen Genehmigungen? Wie soll die Einladung gestaltet sein? Wie wird wohl das Wetter am 15. September? Welches Begleitprogramm für die Besucher soll es geben? Was machen wir für die Kinder? Wer hilft? Welche Vereine unterstützen? Was können wir kulinarisch vorbereiten? Welche Logistik wird benötigt? Wer macht Fotos? Wie bewerben wir die Veranstaltung? Wie informieren wir die Presse? Und: Wie soll der Gottesdienst gestaltet werden? Wer kümmert sich darum? Wann kann er wegen des ÜPE stattfinden? - Nun, die meisten Planer in der Pfarrei kennen solche Überlegungen. Viele helfende Hände von Hilkeröder Vereinen, des Ortsrates und der Angehörigen des Leitungsteams, boten ihre Unterstützung an.
Da wurden vor dem Pfarrheim Zelte und eine Holzhütte aufgebaut, Bänke u. Tische aufgestellt, Getränke und Essen bestellt und Wein gekostet, Theken- und Küchenpersonal eingeteilt, ein Kleinkindergottesdienst vorbereitet, Kinderbetreuung geplant, eine Hüpfburg besorgt, Wechselkassen eingerichtet, Absprachen getroffen. Die Kolpingfamilie bot einen Lufballonwettbewerb an. Die evangelischlutherische Heilig-Geist-Gemeinde wollte sich mit einem Infostand zur Ökumene beteiligen. Als besonderes Highlight konnten die „Original Ecklingeröder Blasmusikanten“ für den musikalischen Rahmen gewonnen werden. Das Wetter schien für dieses Wochenende wie bestellt zu sein. „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt 18,20). Am Sonntag, pünktlich um 10.00 Uhr, fand der Festgottesdienst mit Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger, Pfr. Kaminski und Pfr. Holst statt. Die Einteilung der Messdiener und deren Vorbereitung hatte Lucas Kellner aus Fuhrbach übernommen.
Der Johannes-Chor gestaltete mit drei besonderen Liedern (Misericordia Domini, Sound of Silence, Licht dieser Welt) die Messe mit. Die Kirche war gut besucht. Zeitgleich hielten die Kinder im Pfarrheim mit Müttern und Omas, unter Leitung von Gabi Rudkowski, einen Kleinkindergottesdienst. Nach der Messe spendete ihnen der Weihbischof einen persönlichen Segen.
Da das Fest der Kreuzerhöhung auch auf dieses Wochenende fiel, kamen zahlreiche Wallfahrer aus den Nachbarorten zu Fuß nach Hilkerode. Kirche ist in Bewegung - das war schon beim Einzug zu spüren. Mit einem Zitat aus Psalm 127 „Wenn der Herr nicht das Haus baut, mühen sich umsonst, die daran bauen“, begann der PGR-Vorsitzende Wolfgang Maur seine Begrüßung. In einem kurzen historischen Rückblick zum Neubau der Hilkeröder Kirche, unter dem damaligen Pfarrer Johannes Lewandowitz, ging er auch auf die aktuelle Situation der Kirche, der Pfarrei und des Kirchortes St. Johannes ein.
Nach dem zweiten Vatikanum vor rd. 50 Jahren habe es einen Paradigmenwechsel gegeben: Liturgiereform und Wegfall der trennenden Kommunionbänke in den älteren Kirchen. Priester feierten nun Gottesdienste nicht mehr für sich lateinisch, sondern mit den Gläubigen auf Deutsch. Doch nun stehe erneut ein Paradigmenwechsel im Raum. Der Überpfarrliche Einsatz (ÜPE) mache dies deutlich. Für die Volkskirche sei es bereits 5 nach 12. Es stelle sich die Frage: Wie wollen wir zukünftig Kirche sein – hier in der Pfarrei, in den Kirchorten. Wer macht mit? Die Kirchengebäude stehen noch. Was ist mit dem Haus Gemeinde? Wenn wir nicht als Gemeinde Kirche sind, stehen auch unsere Kirchengebäude auf dem Spiel. Er appellierte an den Weihbischof und Pfr. Kaminski als leitendem Pfarrer, die Gemeinden und die Ehrenamtlichen in der lokalen Kirchenentwicklung zu begleiten. Weihbischof Dr. Schwerdtfeger nahm das Eingangszitat auf und ging in seiner Predigt in einer theologischen Betrachtung auf Christus als die Mitte des Glaubens und der Kirche ein und würdigte rückschauend den damaligen Neubau der Kirche, auch mit Blick in die Gegenwart. Dieses Anliegen wurde in den anschließenden Fürbitten aufgenommen und Christus als Bitte vorgetragen.
Im Anschluss an Gottesdienst wurden, bei bestem Sonnenwetter und guter Laune, sowohl das Zusammentreffen der Menschen unserer Pfarrei, als auch das 50-jährige Weihejubiläum der Hilkeröder Kirche ausgiebig gefeiert. Knapp fünf Jahre nach der Fusion wird inzwischen Gemeinschaft gelebt. Mit Pichelsteiner Eintopf aus der Gulaschkanone wurde gemeinsam zu Mittag gegessen. Bei Kaffee und Kuchen, sowie gekühlten Getränken, wurden Gedanken ausgetauscht, Gemeinsamkeiten gefunden, den Klängen der Musik gelauscht und viel gelacht. Die Leute waren gut drauf. Die Kinder hatten ihre Freude in der Hüpfburg, die auf dem Hof der Familie Schneider aufgebaut war. Dort fand auch das Kinderschminken statt. Bunte Fantasiegesichter sprangen durch die Reihen. So mancher Luftballon mit einer Fotokarte der Hilkeröder Kirche flog davon.
Später wurde der Grill angeworfen. Es gab ein lustiges Treiben bis in die Abendstunden. Auch wenn das Kickerturnier der Messdiener und das Singen der Kirchenchöre nicht stattfanden, bleibt abschließend festzustellen, dass es für das Zusammenwachsen der Kirchorte und für das Zusammenleben im Kirchort St. Johannes richtig ist, solche guten Gelegenheiten zu ergreifen.
Man muss die Feste feiern wie sie fallen - oder ggf. leicht verschieben. Das Leitungsteam St. Johannes der Täufer bedankt sich bei allen BesucherInnen und bei allen HelferInnen, die zum Gelingen des Pfarrfestes St. Sebastian beigetragen haben.
Eine Fortsetzung 2020 in Rüdershausen ist beabsichtigt. /W.M. Leitungsteam St. Johannes