Nachweihnachtliches Konzert in St. Sebastian
Konzert des Kirchenchores St. Sebastian
„Seid froh dieweil…..“
Nachweihnachtliche Musik trägt Freude in die Welt. Mit diesen Sätzen hatte der Kirchenchor St. Sebastian am Sonntag, dem 14. Januar 2018, Interessierte zum Konzert in die Rhumspringer Pfarrkirche eingeladen. Ein Novum war in diesem Jahr, dass die Sänger und Sängerinnen von einem zehnköpfigen Orchester begleitet wurden. Aber zunächst einmal dürfte es wohl einigen von ihnen die Sprache verschlagen haben, als sie kurz vor Beginn in das fast voll besetzte Gotteshaus einzogen, um vor dem Altar Aufstellung zu nehmen. Von Pfarrer Werner Holst wurden sie, wie auch alle Gäste aus nah und fern, aufs herzlichste begrüßt. Im ersten Teil des Konzertes hörten die Besucher u. a. die Adventsmotette von A. E. Grell „Dem in der Finsternis wandelden Volke“ und von J. S. Bach „Ihr Gestirne, ihr hohen Lüfte“ oder aus dessen Weihnachtsoratorium „ Seid froh dieweil“. Die sehr anrührende Geschichte „Gibt es ein Christkind?“, von Cora Meise vorgetragen und von den Zuhörern aufmerksam verfolgt, gab dem Chor zugleich Gelegenheit, einmal etwas durchzuatmen. In den 1930ßiger Jahren hatte ein achtjähriges Mädchen die Frage nach dem Christkind in einem Leserbrief an eine große amerikanische Zeitung gestellt. Dem Chefredakteur war die Sache damals so wichtig, dass er selbst die Antwort schrieb und dieser Artikel mehr als 50 Jahre immer wieder zu Weihnachten abgedruckt wurde. Mit einem indianischen Abend-Choral „Evening Rise“, „Cantate Domino“, „Born on a New Day“ und „Ein Kind ist uns geboren“ von Klaus Heizmann – mein persönliches Lieblingslied – fuhr der Chor fort. An dieser Stelle trug dann Miriam Kunze-Heinrichs die Lesung vor: „Ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt“. Mit „Jul, Jul, strahlande Jul“ von Gustav Nordquist und „Tollite Hostias“ von Camille Saint – Seans brachte der Chor im letzten Teil des Konzertes dann noch besondere Stücke zu Gehör. Das Segenslied „The Lord bless you and keep you“ rundete das sehr anspruchsvolle Programm ab, und zum Schluss sangen Chor und Zuhörer noch zwei Strophen des Liedes „Tochter Zion“. Ca. eine Stunde hatte das Konzert gedauert, und zwischendurch sollten die Gäste ja richtigerweise nicht applaudieren. Am Ende waren sie sich dann einige Sekunden unsicher – jetzt, oder noch nicht?-. Nachdem Jochen Jacobi aber grünes Licht gegeben hatte, erhob sich ein stürmischer Beifall. Alle Freunde klassischer Musik hat die Leistung des Chores an diesem Sonntag mal wieder überzeugt, und vor der Kirche gab es dafür sofort sehr viel Lob.
Rosemarie Jütte