Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ ist neuer Bischof von Hildesheim
Papst ernennt Herz-Jesu-Priester aus Rom zum Nachfolger von Norbert Trelle
Ein Ordensmann ist neuer Bischof von Hildesheim: Papst Franziskus hat am heutigen Freitag, 6. April 2018, Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ, nach vorheriger Wahl durch das Hildesheimer Domkapitel, zum 71. Bischof des Bistums Hildesheim ernannt. Der Herz-Jesu-Priester aus Rom folgt Bischof Norbert Trelle nach, der im September vorigen Jahres in den Ruhestand gegangen ist.
Die Ernennung wurde in Rom und Hildesheim zeitgleich um 12 Uhr bekanntgeben. Im Hildesheimer Dom verkündete der Domdechant, Weihbischof Heinz-Günter Bongartz, während einer Andacht die gute Nachricht: „Als Domkapitel danken wir Gott und dem Heiligen Vater von ganzem Herzen und freuen uns sehr, dass wir bald einen neuen Bischof in unserem Bistum willkommen heißen dürfen.“
Weihbischof Dr. Nikolaus Schwerdtfeger, der das Bistum Hildesheim bis zur Einführung des neuen Bischofs als Diözesanadministrator leitet, sagte, sein Wunsch für einen neuen Bischof stehe im Einklang mit dem nun zum Oberhirten ernannten Ordensmann: „Meine Hoffnungen finden in Pater Dr. Heiner Wilmer SCJ eine starke Resonanz. Wir haben ihn gewollt! Dass er nun in unser Bistum kommt, macht mich von ganzem Herzen froh und dankbar.“
Die Bischofsweihe und Amtseinführung von Pater Wilmer wird voraussichtlich im September stattfinden, der Termin steht noch nicht fest. Der erste Besuch Wilmers in Hildesheim ist für Anfang Mai geplant.
Heiner Wilmer wurde am 9. April 1961 in Schapen im Emsland geboren. Nach dem Abitur im Jahr 1980 trat er in die Ordensgemeinschaft der Herz-Jesu-Priester ein. Die Ewige Profess legte er 1985 ab. Er studierte von 1981 bis 1986 Theologie in Freiburg und Romanistik in Paris.
Es folgte eine pastoraltheologische Ausbildung im Priesterseminar St. Peter im Schwarzwald, ehe er 1987 in Freiburg zum Priester geweiht wurde. Von 1987 bis 1989 widmete sich Wilmer dem Studium der französischen Philosophie in Rom. 1991 promovierte er in Freiburg in Fundamentaltheologie, ehe er am gleichen Ort bis 1993 Geschichte studierte und anschließend sein Erstes Staatsexamen in Theologie und Geschichte ablegte.
Ab 1993 war er zwei Jahre lang als Referendar am Windthorst-Gymnasium in Meppen tätig. Im dortigen Studienseminar absolvierte er 1995 das Zweite Staatsexamen und unterrichtete im Anschluss zwei Jahre lang Religion, Geschichte und Politik an der Liebfrauenschule in Vechta. Außerdem war er dort Schulseelsorger.
Von 1997 bis 1998 arbeitete er als Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Fordham Preparatory School (Jesuit High School) im New Yorker Stadtbezirk Bronx, ehe er ins Emsland zurückkehrte und bis 2007 als Schulleiter des Gymnasiums Leoninum in Handrup tätig war. In dieser Schule hatte er sein Abitur gemacht.
Sein weiterer beruflicher Weg führte Wilmer nach Bonn, wo er acht Jahre lang als Provinzial der Deutschen Ordensprovinz der Herz-Jesu-Priester vorstand. Seit 2015 ist er Generaloberer der Herz-Jesu-Priester in Rom. Der Ordensgemeinschaft gehören weltweit mehr als 2000 Mitbrüder an.
Vom künftigen Hildesheimer Bischof sind mehrere Bücher erschienen, darunter „Gott ist nicht nett: Ein Priester auf der Suche nach dem Sinn“ und „Hunger nach Freiheit: Mose - Wüstenlektionen zum Aufbrechen“.